Mittwoch, 12. August 2015


die bittere Erkenntnis ist, dass auch ein 5m langer Bautisch mittlerweile nicht ausreicht, um so ein Modul ausreichend gut zu fotografieren. also musste meine erika herhalten (das sofa).



Anbei ein "neues" Moc von eurem Schrägbauer MTM (Bezeichnung von BigBoy zum Aufbautag der LEGO-Welten-Ausstellung. Danke :) )




Kleinplasitzsch, Brandenburg
Herbst 1994


"Hallo ihr,
ich bin Justin. Ich will euch heute mal ein Stück meiner Heimat zeigen: Brandenburg. Oder so. Das weiß hier keiner so genau. Denn eigentlich interessiert es eh keinen, weil hier eh nichts los ist. Aber mein Hund Ronny und ich, wir mögen diese Gegend hier. Wir sind zusammen hier aufgewachsen."


Das Problem an dieser Gegend beschreibt dieses Schild eigentlich deutlich: "Ende 40". Zumindest sind die meisten Menschen hier so alt, oder älter..."



"Unsere Region hier lebt von der Landwirtschaft. Vor allem Getreide, aber auch Raps wird hier angebaut. Der Boden fruchtbar, aber wenn die Sommer sehr heiß sind, wird er ganz schnell karg und trocken."


"Ein weiteres Problem sind unsere schlechten Straßen. Schlaglöcher, wo man hinschaut. Dieses hier ist noch vergleichsweise klein.
Aber was soll man auch erwarten, wenn sämtliche Straßen noch kopfsteingepflastert sind. Das ist ja sowas von Neunziger! Aber es ist eine bewährte und stabile Bautechnik."




Hier sieht man die Güterzugstrecke nach Tschechien. Personenzüge gibt es hier nicht. Aber es kommt zweimal am Tag der Bus durch mein Heimatdorf und einmal pro Woche ein fahrender Kiosk. Eigentlich haben wir hier alles, was man zum Leben braucht."



Da vorn steht mein bester Freund. Harald. Harald ist schon Rentner und lebt auch schon sein Leben lang hier.


Manchmal erzählt er die spannenden Geschichten von früher. Was hier alles passierte und war. Naja. Dann erzählt er davon, wie es war, wo er diese Landschaft hier mit aufgebaut hat. Da waren die Wiesen noch grüner... Was auch immer das heißt...


... und das alte Stellwerk war noch nicht abgerissen...


... aber manchmal merkt man auch, dass er zu viel in der Eckkneipe sitzt. Dann erzählt er von seltsamen Begegnungen...



Als ob man hier jemandem zufällig begegnen würde...



[b]zum Bau:
Leipzig, Sommer 2015[/b]

Endlich komme ich mal dazu, mein zweiten Modul im LEN-Format vorzustellen. Nachdem es jetzt beim Großbahntreffen in Schkeuditz und in der LEGO-Welten-Ausstellung in den Höfen am Brühl zu sehen war, hab ich es endlich geschafft, vernünftige Bilder davon zu machen.

Das Modul hat eine Länge von 11 geraden Gleisstücken (also 176 Noppen, also etwa 1,40m) und eine Tiefe von 64 Noppen (rund 51cm).
Im Grunde genommen ist ja gar nichts drauf: ein eingleisiger Streckenabschnitt und eine Straße. Trotzdem komme ich damit auf gut schätzungsweise 4000-5000 Teile. Allein die dunkelgrauen 1x1 Fliesen schlagen mit 2200 Stück zu Buche, dazu kommen noch etwa 1000 Getreidehalme.

Ursprünglich wollte ich einen normalen Bahnübergang im 90°-Winkel bauen. Das sah aber zum einen nicht besonders spannend aus, zum anderen wäre das wahrscheinlich noch langweiliger zum Bauen gewesen. 2000 Fliesen setzen ist nämlich schon eine ziemlich öde Angelegenheit, von den Getreidehalmen ganz zu schweigen.

Die Bahnübergangssicherung (Blinklichter) ist eigentlich 12V-gesteuert, heißt, es blinkt. Für die Ausstellung in den Höfen hab ich aber die (teuren Kabel und Lampen) ausgebaut und gut verstaut. So gut, dass ich sie zum Fototermin heute nicht mehr gefunden habe :( Aber eigentlich geht das Kabel dazu direkt am Andreaskreuz in den Boden und dann unter dem Bahndamm zum Nachbarmodul (oder evtl. weiter), wo sich die Schaltzentrale für Bahnübergang, aber auch Lampen auf dem Bahnhofsmodul befindet.



Die Konstruktion des schrägen Straßenverlaufs und besonders der Abschluss mit den hochkant stehenden doppelten Käseecken erfordert ein relativ hohes Straßenniveau. Eine Platte könnte ich noch tiefer gehen, mehr aber nicht. (Damit rechtfertigt sich zumindest für dieses Modul der hohe Bahndamm von 4 Platten). Außerdem, glaube ich, ist so ein schräger Übergang nur baubar, eben weil die Kopfsteinpflaster je eine halbe Noppe zueinander versetzt sind. (Berichtigt mich, wenn das falsch ist!)
Und diese Bauweise hab ich mit der abwechselnden Anordnung von AZMEPs und 1x2 Platten gelöst.

Kniffelig war dann nochmal der Übergang der schrägen Straße zur "geraden" Wiese. Das hab ich dann mit einer Art "Schiebetechnik" versucht, zu machen. Da ist sicherlich noch Verbesserungspotenzial, aber ehrlich gesagt, hatte ich dann keine Lust mehr, sondern ein neues Projekt meldete sich zu Wort :)

Und der Rest ist nur Ausschmückung.

Anbei noch ein euch bekanntes Video (Rückblende Großbahntreffen Schkeuditz) mit Bahnübergang und einem langen Güterzug in Aktion:



Die Bauzeit beträgt etwa 6 Monate. Hab eben festgestellt, dass ich die ersten Bilder Silvester gemacht hab. Mit viel Zeit dazwischen, wo ich nichts gemacht hab, außer zu gucken und es nicht gut zu finden.


Ich hoffe, euch gefällts. Bitte spart nicht mit Kommentaren, Häme, Neid, Beglückwünschungen und Verbesserungsvorschlägen!

Micha

2 Kommentare:

Cran hat gesagt…

Hallo Micha,

wunderschön gebaut und sehr unterhaltsam vorgestellt. Aber eine Frage stelle ich mir doch schon seit längerem: Heiß es jetzt Kleinplasitzsch oder Kleinplastitzsch? (Du scheinst Dir da selbst nicht ganz einig ...

Ich habe übrigens mit Freude vernommen, daß wir in Rostock Mitaussteller sind!


Ralf

:micha hat gesagt…

Hallo Ralf,

erstmal danke.
Du hast Recht, ich bin mir da nicht so sicher. Eigentlich sollte es "Kleinplasitzsch" heißen, das spricht sich (von beiden Versionen) besser. Aber das Wort "Plastik" hat natürlich noch ein "t" in der Mitte mit drin...

@Rostock: Ich hoffe es. Leider ist es genau eine Woche nach Ende der Herbstferien. Entweder werd ich also Urlaub nehmen müssen - kA, ob ich den kriege oder ich muss Montag Morgen wieder vor der Klasse stehen.
Ich muss mit meinen Vorgesetzten mal reden. Kann es noch nicht sicher sagen.
Aber Lust hätt ich schon....

Micha