Donnerstag, 16. März 2017

Leipzig in Schwarz 2016

Wie ich eben festgestellt habe, habe ich noch nicht zur Ausstellung "Leipzig in Schwarz" im letzten Jahr geschrieben. Das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig hat aus Anlass des 25jährigen Bestehens des Wave Gothic Treffens in Leipzig eine tolle Ausstellung auf die Beine gestellt, zu der wir als Stammtisch einen kleinen Beitrag leihgeben durften:


In diesem Rahmen sind dann die folgenden Figuren im LEGOland-Maßstab entstanden.



Entstanden sind die Figuren teilweise schon ein Jahr vorher und waren im Rahmen der LEGO-Welten in den Höfen am Brühl zu sehen (das Pärchen vorn links), sowie der Punker und der mit der Gasmaske, außerdem ein Sarg-Kinderwagen, der nicht mehr existiert).

Ziel war es, zu zeigen, dass Gothic nicht nur aus schwarzen Gestalten besteht, sondern dass viele Spielarten des Ganzen zum WGT anzutreffen sind. Natürlich konnten wir nicht alle Spielarten nachbauen, zum anderen konnte ich nach einer Weile und vielen unschönen Entwürfen keine Figuren mehr sehen.

Daher nun die Kurzvorstellung der einzelnen Charaktäre und deren Szene, sowie deren Bauweise / Bauteile:




klassisches Pärchen

Ein klassisches Pärchen in schwarz. Sie n einem weit ausgeschnittenen Kleid in Netzoptik. Ihre Frisur ist hochgesteckt und sehr festlich. Er im schwarzen Frack mit grauer Hose. Er trägt einen Zylinder. Sein Frack ist mit Goldknöpfen und Schulterklappen aufgewertet. Später trägt er dunkelrote Schulterklappen.

Im Grunde ist "er" eine klassische Miniland-Figur: Der Rumpf ist 2x3 Noppen groß, etwa 3 Steine hoch, der Kopf ist  - wie alle Köpfe - 2x2 Noppen groß und vier Platten hoch. Außerdem ist der Kopf tan farben.  Das gesondere an ihm ist, dass der Frack hinten aus einer Minifiguren-Standplatte besteht. Die ist zum einen genau drei Noppen breit, was bei Platten eher unüblich ist, und hat nur in der Mitte eine Noppenreihe, die als Falten ausgelegt werden kann. 

Sie hingegen ist hüftabwärts fünf Noppen breit und drei Noppen tief. Ihr Oberteil besteht aus zwei Fenstereinsätzen, die in Gürtelhöhe in zwei 1x2 Platten mit Schiene eingehakt sind und letztlich vom Kettengürtel gehalten werden.


Gasmaskenträger "Sebastian"

Diese Figur ist die erste der Reihe und hat ein konkretes Vorbild: Ein Freund von mir ist in der WGT-Szene oft mit Gasmaske unterwegs, was mich so fasziniert hat, dass er ein Miniland-Pendant bekommen hat. Die Gasmaske besteht im Grunde aus einer 3x2-Platte mit Loch plus angesteckten Teilen. Die Arme sind etwas anders als bei der klassischen Miniland-Bauweise, wollte sie gern ausgestreckt haben.


Cybergothic - Schwestern

Diese beiden gehören der Gattung Cybergothic an. Anders als vermutet, passen grelle Farben und viel nackte Haut durchaus zum Gothic. Parallelen zum Cosplay sind durchaus vorhanden. 

Die linke, größere, trägt neben einem kurzen Rock nur ein Bikinioberteil, dazu die Haare ebenfalls in Orange. Die Plateauschuhe sind in dunkelblau, was ja quasi die Kompremenärfarbe zu orange ist. Und weil viel nackte Haut zu sehen ist, darf ein kräftiges Tattoo auf dem Arm natürlich auch nicht fehlen.

Ihre kleine Schwester auf der rechten Seite ist im Gegensatz dazu ziemlich hochgeschlossen und trägt neben einer schwarzen Leggins ein ebenso schwarzes Oberteil. Der neongrüne Gürtel, sowie die Schuhe passen farblich zu den grellgrünen Haaren. 

Bei den beiden hab ich etwas rumexperimentiert: Beide haben zwar denselben Rock, aber unterschiedliche Haare und Arme. Außerdem hab ich die BH-Bausweise so noch nicht so häufig gesehen. Die Frisur der größeren Schwester findet sich danach noch in weiteren Figuren.


Herrin und Sklave

Die Herrin hat zunächst im Grunde diesselbe Frisur wie die orangene Cybergothic-Schwester: Außen angesteckte Platten als Haare, nach unten breiter werdend. Allerdings sind ihre grünen Haare etwas weiter, damit sie über die Schulter fallen und das ausladende Dekolleté seitlich etwas verdecken.
Durch die Toleranzen der Steine, können die beiden Käseecken in tan, aus denen die Brüste gebaut sind, etwas schräg zueinander gedreht werden, was die Optik etwas verbessert. 

Die Herrin hat zudem enge Stiefel an und etwas rosa am Gürtel. Sonst ist sie komplett in schwarz gekleidet.

Am Ende der Kette hängt ein knapp bekleideter Herr im Piratenoutfit. Dazu hat er ein deutliches Monokel auf. Viel gibt es zu ihm nicht zu sagen, im Grunde ist er eine klassische Miniland-Figur. Dadurch, dass der Rumpf bei 5 von 6 Noppen aus dunkelgrün und nur vorn in der Mitte aus Tan besteht, sieht es aus, als hätte er eine offene Weste an.

Vorbild für die beiden war eigentlich ein Bild, was ich jetzt leider nicht mehr finde: 
Eine Frau in Militärlook hat zwar krabbelnde Typen mit Stahlhelmen an der Leine, die wie Rottweiler an der Kette ziehen. Hab ich leider so nicht hinbekommen, dass sie genauso gefährlich aussehen. Deswegen der etwas verloren wirkende Sklave hier.



der stille Beobachter

Da WaveGothic auch Punk sein kann, zeigt der stille Beobachter aus der letzten Reihe. Der wurde schon vor der WGT-Reihe gebaut und stand seinerzeit schonmal im Blumenkasten Modell, weil es da so eine abgeranzte Pflanze gab, die gut zu "no future" passte. 
Für das WGT-Diorama hab ich ihm noch einen Aufnäher auf der Brust verpasst, eigentlich ein "bolle-Å", der 27. Buchstabe im schwedischen und finnischen Alphabet. Was man nicht alles in seiner Teilekiste findet... Das passt insofern ganz gut, weil ich Fan der finnischen Metalband "Korpiklaani" bin und ansonsten musikalisch eher im Punkrock unterwegs bin.

Besonders an dieser Figur sind der nackte Kopf mit dem aus je einem positiven und negativen Dachstein gebautem Iro, sowie dass er als einzige Figur etwas in der Hand hält (vom Sklaven in der Hand der Herrin mal abgesehen). Die Hand ist lediglich ein tan-farbener Headlight-Stein, an die jeweils unten und oben ein Teil der Flasche gesteckt ist.
Sein Kopf sitzt etwas schief auf der darunterliegenden Platte, so dass er diese lässige Körperhaltung bekommt (was so Kleinigkeiten alles ausmachen).

                                                                                                                                                                   

Das war Teil 1 der Minifiguren-Serie. Voraussichtlich wird es dieses Jahr (2017) für's stadtgeschichtliche Museum wieder etwas geben. Dann allerdings unter dem Thema "Märchen".

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